Vor dem Gryffindor Gemeinschaftsraum

Missmutig starrte der blonde Gryffindor auf das Gemälde vor ihm. Eigentlich sollte hier die Fette Dame sein und ihn in den Gryffindor Gemeinschaftsraum lassen, aber von ihr war weit und breit keine Spur zu sehen.
Verärgert ließ er sich in dem Gang nieder und klappte ein dünnes Buch auf, das er aus seinem Umhang gezogen hatte.
Nun hieß es warten, bis sie wieder kam oder ein anderer Gryffindor den Gemeinschaftsraum verließ.

Nachdem sich die Brünette endlich beruhigt hatte, entschloss sie sich auf den Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum zu machen. Aber das war wieder einmal ein langer Weg und als sie bei den Treppen ankam, ging sie die ersten beiden hinunter und entdeckte dann Remus. Er stand vor dem Gemeinschaftsraum. Wieso denn das? Sollte sie zu ihm gehen und ihm sagen wieso sie mit ihm alleine sein wollte? Die Brünette war unsicher und lief langsam auf ihn zu. Erst jetzt bemerkte sie, dass die fette Dame weg war. Wo war denn die? Als sie bei ihm angenommen war, reusperte sie sich kurz. "Ich will nicht, dass du denkst dass ich dich verfolge! Aber ich wollte dir etwas sagen! Etwas wovon so gut wie niemand weis und hier haben die Wände Ohren!" Sie sah ihn an und wartete auf seine Antwort.

Leicht entnervt drehte er sich zu der Schulsprecherin um. Eigentlich wollte er doch nur ruhe haben und sich von der Nacht erholen. Aber das sah man ihm nicht an als er sie anlächelte und fragte: "Tayria... Was machst du denn hier?"
In der Tat war es durchaus merkwürdig das eine Slytherin hier war. Schließlich war der Gemeinschaftsraum der Gryffindors weit genug von allem Weg um dafür zu Sorgen, das hier so schnell niemand landete der es nicht vor hatte.

Tayria sah auf den Boden. "Wie ich schon gesagt habe... Es wissen es nicht viele und ich muss dir vertrauen können, dass du es niemandem sagst und auch nicht ausflippen wirst!" Die Brünette hatte Angst davor, dass er sie dann hassen würde. Was würde er wohl tun wenn sie ihm sagte, dass sie schwanger war und das auch noch von Rodolphus. Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe.
Sie hoffte einfach, dass er sie verstand und sie ausreden lies. Weil sie wollte das Kind nicht mehr. Es sollte in guten Händen aufwachsen und sie war einfach zu jungs. Deshalb würde sie es nach der Geburt weg geben und so tun, als wäre nie etwas gewesen.

Mit hochgehobenen Augenbrauen sah er die Schulsprecherin an. Es schien wirklich wichtig zu sein.
"Ich flipp schon nicht aus... Also, um was gehts?", fragte er leise.
Was es wohl war? Sie hatte ihn neugierig gemacht und die verschiedenen Dinge die ihm durch den Kopf gingen, eine unsinniger als die andere, machten es nicht gerade besser.

cf: Kleine Sesselgruppe

Mit Schwung stieß Sirius die Tür beziehungsweise das Bild auf, dass weit herumschwang und Remus gegen den Kopf knallte.

"Whoa! Kumpel, was stehst du hier herum und kommst nicht rein?"

Lässig ging er ein Stück nach vorne und musterte die Slytherin. Nicht grade freundlich fragte er:

"Was macht die hier?"

Tayria nahm gerade ihren ganzen Mut zusammen und wollte es ihm sagen, als die Tür auf ging. Sie legte lediglich eine Hand auf ihren Bauch. "Ein anderes Mal Remus!", sagte sie und wandte sich ab. Jedoch ging sie noch nicht. Mit Sirius wollte sie gerade wirklich nicht reden und es tat weh es ihm nicht sagen zu können. Denn sie wollte ihn nicht weiterhin anlügen.

Grinsend sah er zu Sirius und nickte zu dem Porträt der Fetten Dame das immer noch leer war. Die Bewegung war zu schnell gewesen und Schmerz machte sich in seinem Kopf breit. Unwillkürlich wanderte seine Hand hoch zu dem Verband, der sein Gesicht größtenteils bedeckte. Wenigstens war er jetzt nicht mehr mit Tayria alleine.
"Scheinbar müssen wir jetzt beide Warten, bis Sie zurück ist", stellte er sachlich fest. Dann blickte er zu Tayria und sein grinsen verschwand.
"Warum nicht jetzt?", fragte er die Schulsprecherin und noch immer sah er sie neugierig an.

"Was zum... Was hast du gemacht?"

Erschrocken musterte Sirius seinen Freund und dessen Verband, dann drehte er seinen Kopf zu Tayria. Seine Augen wurden schmal, und mit einer Hand zog er den Zauberstab. Er lag locker in seiner Hand und deutete auf den Boden, aber er war Warnung genug.

"Hast du was damit zu tun, oder was suchst du hier?"

Tayria drehte sich zu den beiden Gryffindors um. "Remus hat nichts gemacht! Ich wollte ihm nur etwas sagen! Jedoch sollte das unter vier Augen geschehen! Denn dir vertraue ich nicht Sirius!" Die Brünette sah die beiden an. "Ganz Ruhig Sirius und leg bitte deinen Zauberstab weg! Ich bin nicht hier um mich mit euch zu streiten!" Ihr Blick fiel auf Remus und dann gleich auf den Boden. Wer dumm war merkte nichts. Doch alle anderen wüssten es. Sie wusste, dass in ein paar Tagen die ganze Schule über sie sprechern würde. Doch das war ihr egal. Hauptsache sie konnte Remus das mit ihrer Schwangerschaft sagen und er würde es nicht von Rodolphus erfahren.

"Oh, das beruht auf Gegenseitigkeit, stell es dir vor. Und genau deshalb werde ich meinen Zauberstab nicht einstecken und du wirst dich in deine schimmlige Slytherin-Höhle verziehen. Worauf wartest du?"

Da Remus nichts sagte, redete Sirius halt. Und er konnte diese Tayria nicht ausstehen.

"Remus hat nichts gemacht! Ich wollte ihm nur etwas sagen! Jedoch sollte das unter vier Augen geschehen! Das war das erste, was Bella vernahm, als sie den Gemeinschaftsraum mit ihrem Buch verließ. Ihre schokoladenbraunen Augen huschte zwischen den Anwesenden hin und her. Sirius schien zu stören. Tayra wirkte befangen. Der junge Gryffindor hielt einen Zauberstab in der Hand. Bella verstand ihn. Aber sie bezweifelte in dem Moment, dass Tayra eine Gefahr für sie darstellte. Außerdem war remus im Notfall selbst in der Lage, sich zu wehren. "Komm mit." meinte sie nur zu Black und schob ihn in den nächten Gang.

tbc: Gang

"Hey! Bella, was soll das, lass mich los!"

Waren denn heute alle verrückt geworden? Sirius versuchte, sich loszureißen, aber für so ein kleines, scheues Persönchen hatte Bella erstaunlich viel Kraft. Protestierend lies er sich mitzerren, wobei er den Zauberstab wieder einsteckte. Natürlich hätte er sich losreißen können, aber die Situation bei Remus war nicht allzu übel und wehtun wollte er Bella auch nicht.

tbc: Gang

Bevor Remus etwas erwidern konnte sah er schon wie Sirius von Isabella mit gezerrt wurde. Missmutig starrte er den beiden hinterher und schließlich blickte er Tayria an. Er wollte unter gar keinen Umständen alleine mit der Slytherin sein und sagte deswegen hastig "Ehm... Verzeih Tayria" und hastete den beiden anderen Gryffindors hinterher.

>>> Gang

Tayria kam sich total doof vor. Sie wollte Remus sagen was los war und er lies sie einfach nicht. Ohne nach zu denken rannte sie die Treppen hinunter und wollte einfach nur noch weg. Wo Nala war kümmerte sie gerade wenig. Sie wollte weg. Wieso nahm sie niemand mehr ernst? Ihr liefen die Tränen die Wange hinunter und sie rannte in den Verbotenen Wald hinein und einfach immer weiter und weiter.

<<< Jungenschlafsaal

Knarrend sprang das Portrait der Fetten Dame bei Seite und Remus klettert aus dem Loch, das hinter ihm zum Vorschein gekommen war hinaus. Der Gang war ruhig und wurde von den Fackeln an den Wänden erleuchtet. Noch, denn in 5 Minuten würden sie spätestens erlöschen. Dann war Nachtruhe und sie durften nicht mehr Entdeckt werden. Nachdem er aus dem Loch geklettert war, drehte er sich um, um nach Sirius zu schauen und runzelte missbilligend die Stirn. Sirius lies sich gerade allen ernstes von ner anderen Gryffindor in ein Gespräch verwickeln.

"Sirius... Kommst du?"

In Remus Stimme war die Ungeduld zu hören. Auch wenn er wusste, das sie eigentlich nicht mehr hier draußen sein durften, freute er sich auf das Unternehmen. Zu lange war schon seit dem letzten Vergangen. Seit dem letzten, das nicht von dem Schatten seines Daseins als Werwolfs verdunkelt wurde. Dies hier war eine Willkommene Ablenkung.

"Nur die Ruhe, Moony!"

Mit einem entschuldigenden Grinsen drehte Sirius sich wieder zu Claire um, einer niedlichen Französin aus der Stufe unter ihm.

"Tut mir Leid, du merkst, er wird ungeduldig. Und -"

Mit einem Grinsen beugte er sich vor und flüsterte ihr ins Ohr:

" - Er sieht zwar nicht ao aus, aber er kann seeeehr ungemütlich werden. Halt dich also lieber an mich, wenn du was wissen willst. Au revoir!"

Damit trat er einen Schritt zurück, nickte ihr nochmal zu und folgte Remus aus dem Gemeinschaftsraum. Lautlos schwang das Bild wieder zu, und die fette Dame blickte streng auf die beiden herab.

"Brecht ihr wieder zu einem eurer Streifzüge aus? Ihr solltet es allmählich besser wissen."

"Verehrte Lady, das würden wir niemals tun. Wir müssen nur zu einer äußerst wichtigen Unterredung mit unserer kriminellen Energie, die Ihrer Schönheit natürlich weit unterlegen ist."

Mit einem Zwinkern zog Sirius Remus weg von dem Bild, in den nächsten Gang hinein. Die fette Dame wusste über ihre Streifzüge Bescheid, natürlich tat sie das, denn bisher hatten sie keinen anderen Weg aus dem Gemeinschaftsraum zu stören. Doch sie drückte beide Augen zu - wenn man Jahrhunderte lang die Schülerscharen kommen und gehen sah, wurde man nachlässig.
Im Gang faltete Sirius den Umhang auseinander und warf ihn sich über.

"Komm, wir sollten in der Nische warten, bis McGonnagall vorbei ist."

Endlich hatte sich Sirius aus dem Gemeinschaftsraum bequemt und hatte, nach dem das Gemälde den Geheimgang zum Raum der Gryffindors wieder verschlossen hatte den Umhang um sie geschmissen. Im Gleichschritt waren sie in eine kleine Nische geschlüpft.
Das Kommentar der Fetten Dame ignorierte er lieber. Zu viele Diskussionen über richtig und falsch hatte Remus schon ihr gehabt und wusste das es nichts brachte.

"Was hast du mit Claire zu schaffen? Ich dachte du stehst auf Bella?"

Seine Stimme war nicht mehr als ein leises flüstern. Für jeden unhörbar nur für Sirius nicht, der dicht bei dem etwas kleineres Gryffindor stand. Neugierig blickte Remus seinen Freund an. Ihm war nicht entgangen, das er sehr viel Zeit mit Winterbottom verbracht hatte und sich irgendwie komisch verhielt wenn es um sie ging.

Mit einem Grinsen schaute Sirius Remus an, in seinen dunklen Augen tanzte der Schalk.

"Das schöne Geschlecht muss man in all seinen Facetten genießen, Moony."

Beim nächsten Satz wurde er allerdings deutlich nüchterner.

"Sie hat mich was gefragt, soll ich sie einfach abweisen? Das wäre ja gradezu unhöflich - Pscht, sie kommt."

Sirius verstummte, als er die festen, gleichmäßigen Schritte von Professor McGonnagall hörte. Sie ging genauso korrekt und steif wie sie sich benahm. Vor ihr hatte er Respekt, und sollten sie erwischt werden, konnte es böse werden. Der Zauberer gestattete sich ein leises Seufzen, als die sie vorbeigegangen war und ihre Schritte nicht mehr zu hören waren. Dann erloschen die Fackeln mit einem ersterbenden Knistern.

"Lumos."

Erneut zog Sirius die Karte hervor.

"Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin. Dann wollen wir mal sehen... dritter Stock... geh du voran, Moony, es ist niemand da."

Langsam, im Gleichschritt mit Sirius setzte er sich in Bewegung. Langsam wurden sie zu groß um zu zweit unter dem Tarnumhang zu laufen. Aus dem Grund mussten sie leicht geduckt laufen um zu vermeiden das man ihre Füße sah. Gerade Hausmeister Filch hatte die Angewohnheit ab und an aus dem Nichts aufzutauchen und auf Strafarbeiten hatte er nun wirklich keine Lust.

"Was ist den nun mit Winterbottem und dir?"

Erneut stellte er die Frage. So einfach würde Sirius ihm nicht davon kommen. Irgendwas schien sich da doch anzubahnen nur was?

Geduckt folgte Sirius seinem Freund. Der Tarnumhang wurde langsam wirklich zu klein für zwei. Ob man ihn wohl vergrößern konnte? Vielleicht bekam er ja auch irgendwo einen neuen, obwohl die Dinger wirklich teuer waren. Dann vielleicht... selber machen? Das wäre ein Langzeitprojekt, vielleicht für die Ferien.

"Hm... Weiß nicht. Sie hat was, aber man kommt nicht wirklich zu ihr durch."

Die Episode im Raum der Wünsche verschwieg Sirius. Er war sich selbst nicht so ganz im Klaren darüber, was genau sie bedeuten sollte. Irgendwas Gutes, hoffte er.

"Oh... Remus, wir müssen den Umweg über die kleine Treppe nehmen, Filch ist im Anmarsch. Es reicht aber noch dicke."

Es war wirklich kein Problem, sie kamen unbeschadet und unbehelligt im dritten Stock an.

tbc: Die Statue der buckligen Hexe, dritter Stock