Bett in der Nähe der Tür

Krachend sprang die Tür des Krankenflügels auf, als Remus dagegen trat. Erschrocken blickte die Krankenschwester ihn an. Sie schien einen Moment zu brauchen bevor sie begriff was los war, aber dann sprang sie auf und ihr Stuhl fiel krachend zu Boden.
Taumelnd lief Remus auf das erste Bett zu und lies den Werwolf auf dieses Fallen bevor er auf einen Stuhl der neben dem Bett stand zusammenklappte.
Es hatte ihn eine Menge Kraft gekostet den Slytherin hierher zu bringen, aber es war immer noch besser als ihn Sterben zu lassen, obwohl die Welt wahrscheinlich ohne ihn besser dran gewesen wäre.
Eine Andere Krankenschwester eilte auf Remus zu und brachte ihn zu einem anderen Bett um sich dann um seine Wunden zu kümmern.
Gerade hatte sie den Verband entfernt als die Tür erneut aufsprang.

Roddy wachte nach einer Weile mit enormen Kopfschmerzen und wenigstens nicht mehr in Blut schwimmend, aber weiterhin mit schwerem atem auf und sah sich um. Als er merkte das er im Krankenflügel war, setzte er sich aufrecht hin, und versuchte aufzustehen, was uhm auch gelang, aber er setzte sich sofort wiederhin, als er fast das gleichgewicht verlor

cf: Vor dem Kamin

Sirius taumelte mehr in den Raum, als dass er ging oder gar lief. Dieser verdammte Slytherin auf seinem Arm wog um einiges mehr als Peter oder Isabella, und der Weg war auch nicht gerade kurz gewesen.
Der Krankenschwester, die sich gerade um Remus kümmerte, entfuhr ein derber Fluch angesichts des nächsten Verwundeten, doch dann nahm sie Sirius seine Last ab. Der kümmerte sich dann nicht mehr um die beiden, sondern eilte auf Remus zu. Jetzt, wo der Verband den Kopf des jungen Werwolfs nicht mehr bedeckte, konnte Sirius die vier tiefen Schnitte sehen, die sich über Gesicht und Schädel zogen. Entgeistert betrachtete er seinen Freund, wischte sich mit einer Hand etwas Blut vom Gesicht und lies sich dann auf den Stuhl neben dem Bett fallen, ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Ihm hatte es schlicht und einfach die Sprache verschlagen.

Roddy bemerkte Sirius gar nicht erst sondern starrte fasziniert auf eine neue Narbe auf seinem arm, sie war klein und sah ein bisschen aus wie ein T. Dann stand er nochmal auf, diesmal klappte es sogar und er ging, leicht humpelnd und schwer atmend einfach aus dem krankenflügel raus, zog eine flasche aus seiner tasche, öffnete sie und trank sie leer und war im nächsten moment verschwunden

Seinem Blick war Sirius gefolgt und ein lächeln huschte über sein Gesicht. Obwohl er wütend war, hatte Sirius Malfoy geholfen und das obwohl sein Freund Slytherins und insbesondere jene die sich auf dem Umstand reinblütig zu sein etwas einbildeten hasste. Remus rechnete es dem anderen hoch an, das dieser über seinen Schatten gesprungen war.
Die Krankenschwester hatte ihn sitzen gelassen um sich um den anderen Slytherin zu kümmern, aber Remus war dies nur recht. Er konnte Verbände nicht leiden und war über die kühle Luft in seinem Gesicht froh.
Mit einem Seitenblick auf Sirius stellte er schließlich leise: "Es kommt nicht oft vor, das es dir die Sprache verschlägt"

"Es kommt auch nicht oft vor, dass du mit Krallenspuren herumläufst quer über deinem Gesicht herumläufst..."

Sirius Stimme klang belegt. Mit was hatte er gerechnet? Einem blauen Auge, vielleicht einer Platzwunde, aber damit, damit sicher nicht. Als er sich umblickte, hinkte Rodolphus grade aus der Tür. Die Krankenschwestern waren zu sehr mit Lucius beschäftigt, um ihm hinterherzulaufen, und Sirius selbst war zu erschöpft.

"War es Lestrange?"

Der Größe nach zu urteilen konnten es durchaus Werwolfskrallen sein, die da ihre Spuren hinterlassen hatten.

Ungläubig blickte er Rodolphus hinterher. Wie konnte er sich bloß so schnell erholen? Eben war er doch noch halb tot gewesen. Aber nun gut, er würde schon noch sehen was er davon hatte.
"Nein, Lestrange war es nicht", sagte er so leise, das er sich sicher sein konnte, das die Krankenschwestern ihn nicht hören konnten. Schnell fügte er noch hinzu: "Genauer gesagt war es ein Vampir. Deswegen können sie die Wunden nicht heilen"
Deprimiert seufzte er. Remus war zwar nicht eitel, aber 4 Narben quer durchs Gesicht waren wohl etwas, an das er sich noch gewöhnen musste

Zum zweiten Mal verschlug es Sirius die Sprache. Seine geweiteten Augen huschten an den Narben entlang, die sich rot und angeschwollen über Remus' Kopf zogen, und es brauchte mehrere Versuche, bis er wieder sprechen konnte.

"Ein... Ein Vampir? Hier? Moony, wo bist du denn gewesen, dass du einen Vampir getroffen hast?"

Langsam nickte er.
"Du kennst ihn Sirius. Wir haben ihn oft genug geärgert..."
Aufmerksam beobachtet Remus seinen Freund. Er hoffte das die Aussage reichen würde, damit Sirius verstand von wem die Rede war.

Die Erkenntnis huschte als kleiner Schatten durch Sirius Augen, der dieselben dann zusammenkniff.

"Du machst Witze. Dieser Windbeutel soll ein Vampir sein?"

Doch zum Witzemachen war die Situtation eigentlich nicht geeignet. Dennoch... Snape? Ein Vampir? Ausgerechnet Schniefelus?

"Ich konnte es auch nicht glauben... bis ich es selbst gesehen hab. Er hatte mir einen Trank gegeben, der verhindert hat das ich durchdrehe... Deswegen hab ich mitbekommen, das er jemanden gesucht hatte den er töten kann. Nun... und so bin ich zu den Wunden gekommen", sagte er sachlich.
Sein Blick war immer wieder zu den Krankenschwestern gehuscht, um sich zu versichern das das sie ihnen nicht zuhörten. Als er fertig gesprochen hatte, blickte er Sirius an.

"Er hat WAS?"

Es wurde immer verrückter. Dass Severus ein Vampir sein sollte und zusätzlich noch jemanden töten wollte - ausgerechnet er, der kleine Schwächling - konnte und wollte einfach nicht in Sirius Bild von Schniefelus passen. Und dann die Sache mit dem Trank...

"Ich hoffe doch, dass du das Zeug nicht angenommen hast!"

Nachdenklich betrachtet er seinen Freund.
"Doch habe ich oder denkst du wirklich, das Snape den Mumm dazu hätte mich zu vergiften?"
Leise seufzte er. Selbst wenn Snape den Mumm zu gehabt hätte, hätte Remus den Trank getrunken. Die Vorstellung, das der Albtraum zu mindestens Teilweise vorbei war, war einfach zu verlockend gewesen. Wie sehr reizte ihn die Vorstellung einfach bei Vollmond abwarten zu können, das es vorbei war, anstatt sich in eine riesige behaarte Bestie zu verwandeln. Aber das würde Sirius sicher nicht verstehen. Warum sollte er auch? Schließlich war nicht er der Werwolf

"Du hast selbst gesagt, dass er jemanden zum Töten suchte... Hat es denn wenigstens geholfen?"

Immernoch weigerte sich ein Teil von Sirius, diese Geschichte zu glauben. Der andere Teil hatte diese Frage nun übersprungen und beschäftigte sich mit den unkomplizierteren Sachen, auch wenn das angesichts der Narben nicht wirklich einfach war.

"Ja es hat geholfen", sagte er schlicht. Ein freudiges lächeln hatte sich auf seinen Zügen ausgebreitet, allerdings war es schnell wieder erloschen, als sie die Krankenschwester mit Verbänden näherte.
Er dauerte einige Minuten, bis sie sein Gesicht wieder verbunden hatte und ihn ermahnt hatte er solle doch vorsichtiger sein. Ihre Worte tat er mir einem lächeln ab, bevor sie davon eilte und er sich wieder Sirius zu wand.
"An den Wunden bin ich selbst schuld. Ich habe Snape angegriffen. Nicht er mich."

Sirius sagte nichts. Das musste er erstmal verdauen. Seine Hände lagen zusammengekrampft in seinem Schoß, und in seinem Magen bildete sich langsam, aber sicher ein dicker, ungemütlicher Klumpen. All die Jahre Arbeit... so viele Jahre der geheimen Treffen, der vorsichtigen Nachforschung, immer in der Furcht, dass sie nicht rechzeitig fertig würden, dass Remus vorher irgendjemanden angriff und deshalb von der Schule flog. Und nun, so kurz vor dem Ziel, sollte ihnen jemand zuvorgekommen sein, und dieser jemand war ausgerechnet Schniefelus! Das tat besonders weh. Wie kam er überhaupt dazu? Er wusste, dass Remus ein Werwolf war, doch warum sollte grade er sich kümmern? Dieser Trank... er musste entweder seine eigene Erfindung oder uraltes, gut verstecktes Wissen sein, von dem niemand, nicht einmal Dumbledore, gewusst hatte. Das machte es in keinem Fall besser...

Aufmerksam musterte Remus den schwarzhaarigen Gryffindor. Er wirkte Enttäuscht. Misstrauisch zog Remus eine Augenbraue hoch. Irgendetwas schien Faul zu sein.
Remus blick wanderte auf Sirius' Verkrampfte Hände, blieb dort einige Sekunden, nur um dann zurück auf sein Gesicht zu wandern. Prüfend blickte er seinem Freund in die Augen.
"Sirirus...?", fragte er ruhig. "Stimmt etwas nicht...?"
Sirius wirkte so als wäre ein Plan gründlich nach hinten losgegangen. Einige Sekunden fragte sich der junge Werwolf, ob es vielleicht etwas damit zu tun haben könnte, das es ausgerechnet Severus war, der Remus geholfen hatte. Aber etwas sagte ihm, das da noch mehr war. Irgendetwas in dem Ausdruck seiner Augen brachte Remus zu dem Schluss. Nur was konnte es bloß sein?

cf: Vor dem Kamin

Bella lief die Treppen nach oben durch die kühlen Gänge und betrat schließlich den Krankenflügel. Erstaunlicherweise war der relativ voll. Auf zwei Stühlen saßen Remus und Sirius und die eine Krankenschwester kümmerte sich um einen schwer verletzten Malfoy. Auf der einen Seite tat es ihr Leid, aber auf der anderen Seite geschah es ihm recht.
Ihr Blick fiel auf Remus' Verletzung in seinem Gesicht. Vier tiefe Kratzer zogen sich über das ganze Gesicht, hatten glücklicherweise die Augen ausgespart.
Die freundliche Krankenschwester eilte auf sie zu. Im Flüsterton bat Bella sie um ein Schmerzmittel. Die Gryffindor wollte nicht, dass einer der Anwesenden es mitbekam. Die Krankenschwester meinte, dass sie wohl einen Moment brauchen würde. Damit hatte Isabella aber kein Problem. Sie würde warten.
Nachdenklich schaute sie zu Malfoys Bett, der bewusstlos dort lag. Was wohl geschehen war? Sie konnte es sich fast denken.

"Diese ganze Geschichte... Schniefelus, der dich rettet, der dir hilft und... na gut, er hat dich auch verwundet, doch das Ganze wirkt einfach so unglaublich falsch!
Versteh mich nicht falsch, ich glaube dir, aber das alles ist einfach..."

Wie sollte Sirius das erklären? Remus wusste nichts von den Bemühungen seiner Freunde, und es würde sicher alles nur noch schlimmer machen, wenn er jetzt damit rausrückte.
Und zusätzlich war der junge Zauberer nicht bereit, diese Pläne aufzugeben. Sollte er Severus kampflos das Feld überlassen? Und was war, wenn der Trank doch nicht so toll war, wenn er nicht immer wirkte - es würde ja schon reichen, dass Severus krank wurde - gut, als Vampir unwahrscheinlich - und aus irgendwelchen Gründen der Trank nicht rechtzeitig fertigwurde.
Nein, sie würden weitermachen und bestimmt nicht zulassen, dass Remus irgendwie von einem Slytherin, schlimmer noch, von Severus, abhängig wurde.

"Es ist sinnlos, darüber nachzugrübeln. Kommst du wieder mit zurück, wenn sie hier gegen die Wunden doch nichts tun können?"

Isabella bemerkte er nicht, er saß mit dem Rücken zu ihr.

Langsam nickte der junge Werwolf und stand auf. Ruhig lies er seinen Blick durch den Krankenflügel wandern und nickte Isabella etwas verwundert zu. Er hatte nicht damit gerechnet sie hier zu treffen, aber er entschloss sich, lieber nicht wissen zu wollen, warum sie hier war.
"Ja, lass uns zurück gehen.", sagte er leise und fügte an Isabella gewandt hinzu "Kommst du auch mit Winterbottom?"

Isabella wartete geduldig auf ihren Trank. Keine fünf Minuten verstrichen und die freundlich aussehende Krankenschwester kam mit einem Trank gegen Schmerzen zurück. "Danke." flüsterte Bella und steckte das kleine Fläschchen in ihre Hosentasche. Sie kam öfters wegen Schmerzen hier her. An manchen Tagen schmerzten ihre Narben furchtbar. Nur Dumbledore und die Krankenschwestern wussten davon. Sonst niemand. Bella wandte sich Remus zu. Stumm nickte sie und ging voran Richtung Gemeinschaftsraum.

tbc: Vor dem Kamin

"Dann los."

Der Stuhl quietschte ein wenig, als Sirius sich erhob, er drehte sich um, noch immer in Gedanken. Als Remus Isabella ansprach, hob er überrascht den Kopf. Was machte sie hier? War es wegen Peter, hätte er ihn vielleicht doch in den Krankenflügel bringen sollen anstatt ihn mit seinen eher kümmerlichen Heilkünsten zu versorgen?
Was es auch war, er konnte jetzt nicht gut fragen, wo die Krankenschwester neben ihnen stand. Erkonnte nur besorgt schauen und machen, dass er so schnell wie möglich zu Peter zurückkahm.

tbc: Vor dem Kamin

Der Krankenschwester ein letztes dankbares Lächeln schenkend stieß Remus die Tür auf, die ein leises Quitschen von sich gab.
Schweigend lief er neben Sirius her, der in Gedanken versunken schien.

>>> Vor dem Kamin

Lucius war fertig behandelt worden und die Krankenschwestern zogen sich wieder zurück. Er kam langsam zu sich und das erste was er bemerkte war, dass er auf einem Bett lag ihm brummte sein Kopf gehörig jedoch setzte er sich mit ein paar Komplikationen auf und stand dann auf.

cf: Baum

Bella stieß die Tür auf. Der Blick der jungen Krankenschwester sprach Bände. Keuchend legte die Gryffindor den Jungen auf das Bett ab, wich dann einige Schritte zurück. In ein paar Sätzen formulierte sie das Geschehen, dachte sie ein paar Sachen weg und dazu, sodass es wie ein Unfall aussah. Dabei hielt sie ihren Blick gesenkt, damit man die Lüge nicht sah. Denn sie schämte sich dafür.
Erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl neben einem leeren Krankenbett fallen. Sie wirkte sie ausgemergelt. War krankhaft blass und ihr Gesicht wurde nur noch blasser als sie ihren Gegenüber sah. Malfoy. Nur zu gut erinnerte sie sich an jenen Moment im Gang. Die Schmerzen kamen zurück und augenblicklich kramte sie nach dem Fläschchen. War es noch da? Ja. Aber vor Malfoy das Fläschchen nehmen? Nein. Ihr Stolz war einfach zu groß. Sie würde den Schmerz solange unterdrücken bis niemand mehr zu sehen war.